Das Galopprennen



Das Galopprennen ist eine weit verbreitete Reitweise. Bei dieser Sportart ist es das Ziel so schnell wie möglich eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Diese Strecke muss bewältigt werden ohne die anderen Teilnehmer regelwidrig zu behindern, wie zum Beispiel durch abdrängen.
Galopprennen haben meist eine kurze Distanz, überschreiten sie 25km, werden sie als Distanzritte bezeichnet.

Die Reiter der Galopprennen werden als Jockeys oder Amateure bezeichnet. Um als Jockey bezeichnet werden zu dürfen muss der Reiter eine 3-jährige Ausbildung bei einem Trainer absolvieren, eine Abschlussprüfung bestehen und mindestens 50 Rennen der Klasse A gewonnen haben. Jockeys sowie Amateure dürfen nicht mehr als 55kg wiegen. Gewogen wird vor jedem Rennen, ist der Jockey zu weit von den 55kg entfernt, wird er dem Rennen verwiesen und darf nicht teilnehmen. Aus diesem Grund sind die meisten Jockeys ziemlich klein und sehr dünn. Jeder Jockey bzw. Amateur muss eine bestimmte Uniform namens Renndresse tragen, meist hat sie die Farbe des Stalls in dem sie arbeiten. Die ausgewählten Farben sind Pferd und Reiter fest zugeordnet und müssen vor Beginn des Rennens angemeldet werden. Eine Renndresse besteht meist aus einer Seidenjacke die den Wind abhält und nur ein geringes Gewicht hat, einer Reithose, Stiefeln, einem Helm der ebenfalls in den Farben des Stalls bzw. des Pferdebesitzers gehalten wird, einer Gerte und einer Rennbrille die den Wind von den Augen fernhält.

Eine bedeutend große Rolle spielt auch die Ausrüstung des Pferdes. Die Sättel wurden der Reitweise angepasst und sind nun mit nach vorne gezogenen Sattelblättern ausgestattet, die es dem Jockey ermöglichen seine Beine anzulegen. Hergestellt werden sie aus Leder, Glasfasern oder Plastik, Hauptsache sie haben ein geringes Gewicht. Die Sitzfläche ist flach gehalten. Die Steigbügel des Sattels sind sehr kurz, da sich der Jockey weit nach vorne lehnen muss um den Luftwiderstand möglichst gering zu halten. Bei Trense und Zaum wird auf die Atmung des Pferdes geachtet, damit diese keines Falls behindert wird, aus diesem Grund verzichten die meisten auf Sperrriemen und Nasenband. Die Gerte wird auf der Höhe des Pferdehalses gehalten und unterliegt strengen Regelungen, weshalb sie je nach Rennen maximal drei- bis fünfmal zum Touchieren auf der Kruppe verwendet werden darf. Wer gegen diese Regel verstößt wird disqualifiziert.

Das Englische Vollblüter ist die meist vertretene Rasse, da sie eine hohe Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Stunde absolvieren können. Andere selten vertretene Rassen sind beispielsweise Arabische Vollblüter, Halbblüter und sogar vereinzelt Ponys. Das bisher bekannteste Pferd der Rennsportgeschichte ist Secretariat, der 1973 der erste Triple Crown Sieger seit 25 Jahren war, dieser Sieg gilt generell als eines der größten Rennen der Geschichte.

Bei jedem Rennen werden Wetten abgeschlossen. Die Standartwettarten sind die Sieg-, Platz-, Zweier- und Dreierwette. Die Quote wird immer mit dem Teiler 10 angegeben. 60:10 bedeutet, dass man bei einer gewonnenen Wette und 10€ Einsatz 60€ ausbezahlt bekommt. Die Quote wird aus dem Gesamteinsatz einer Wette berechnet. Je mehr also auf das Pferd gewettet wurde, desto geringer ist die Quote.

Galopprennen sind sehr umstritten, da das Leistungstraining bereits mit 20 Monaten beginnt. Die Rennkarriere eines Pferdes endet meist schon mit 4 Jahren, war das Pferd erfolgreich wird es zur Zucht weiter genutzt, ansonsten wird es verkauft. Da einige ehemalige Rennpferde traumatische Ereignisse auf der Rennbahn hatten, bezeichnen sie viele als unreitbar, weshalb die meisten daraufhin geschlachtet werden. Von Seiten des Galopprennsports wird behauptet, dass die Vollblüter auch vor einer Rennkariere nicht als Freizeitpferd geeignet wären, aufgrund ihres hohen Temperaments. Da es sich meist ausschließlich um Vollblüter handelt, welche deutlich schneller sind als andere Pferderassen werden Galopprennen von vielen auch als berechtigte und tolle Sportart angesehen. Wissenschaftler behaupten, dass ein frühes Anreiten der Pferde den Knochenbau anpassungsfähiger und stabiler macht. Ob man den Galopprennsport unterstützt ist jedem selbst überlassen, dennoch sollte sich jeder einmal das große Spektakel auf der Rennbahn anschauen und sich von der Schnelligkeit der Pferde und der Atmosphäre begeistern lassen.

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